20
Feb
2011

Vom Verschwinden VIII

Als Benno vor vielen Jahren die lebenslustige Renate kennen lernte, da färbte auch etwas von ihrem Temperament auf ihn ab. Er hatte sich schon öfter gefragt, wie lange sie sich eigentlich kannten. Benno war es, als ob sie beide noch Kinder gewesen waren und fand es merkwürdig wie die Zeit alles verwischte.
Damals begann ihm das Tanzen Freude zu machen und wenn Renate, die gern Klavier spielte dazu für ihn sang, hatte das seine Stimmung gehoben. Oh ja, das war eine gute Zeit gewesen, ohne Büro, ohne Herrn Jott, nur für und mit Renate.
Kurz bevor Renate zu ihm ziehen wollte, war Irgendetwas, ihm Unbekanntes, in Renates Leben getreten. Sie hatte nicht darüber reden wollen. Dieses „Etwas“ trug Schuld daran, dass Renate von einem auf den anderen Tag die Lust verloren hatte, sich weiter
mit ihm abzugeben.
Benno brütete in Trübsal vor sich hin. Renate ging nicht mehr mit ihm Tanzen, auch sang sie nicht mehr für ihn. Spaziergänge lehnte sie ab, sprach am Telefon von anderen Dingen, die sie in Anspruch nähmen. Dann bekam Renate eine Grippe, die ihr zeitweilig die Stimme raubte, sie hatte deshalb am Telefon nicht sprechen können. Bestimmt hing alles zusammen, dachte Benno und fand es ungerecht, ja, unverzeihlich, dass die Umstände ihm Renate entzogen. Das konnte er nicht zulassen. Er musste sich um Renate kümmern. Er würde sie überraschen, dann sang sie auch wieder. Auch und obwohl sie damals nicht mehr hatte zusehen wollen.
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Zuletzt aktualisiert: 13. Feb, 21:00

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